Montag, 21. Juni 2010

Gauck oder Wulff? – Gauck! Plädoyer für einen wehrhaften Bürger

Plädoyer für einen wehrhaften Bürger.

Zwei Kandidaten stehen zur Wahl zum Amt des Bundespräsidenten: Joachim Gauck und Christian Wulff. Gemessen an Gauck braucht man über Wulff nichts zu schreiben, schon gar nichts Negatives. Von einem im besten Sinne des Wortes „bürgerlichen“ Bundespräsidenten Gauck ist Wulff noch weit entfernt. Er kann warten – und reifen. (Über die dritte Kandidatin – die von der Linkspartei – decke man besser den Mantel christlicher Nächstenliebe und des Schweigens.)

Selten hat ein Bundespräsidenten-Kandidat so viel Zustimmung aus allen Bevölkerungskreisen und den Parteien erhalten wie Gauck. Er ist – wenn man seinen eindrucksvollen Lebensweg würdigt – ein wehrhafter Bürger, ein selbständiger Kopf, gebildet, fest auf dem christlichen Glauben wurzelnd und hält „Freiheit“ für ein verteidigungswertes Ziel, weshalb er zutiefst antikommunistisch ist. Und er verstreut trotz aller Widrigkeiten Optimismus. Gauck ist ein in vielen, harten Jahren gereifter Charakter.

Jung und Alt, im Internet versammelt, bildet Foren, gründet Clubs, twittert, was der Daumen hergibt, schreibt Leserbriefe – alles pro Gauck. Es scheint, daß er der Kandidat aller Altersgruppen und sozialen Schichten ist. In der Tat, Gauck polarisiert nicht, sondern baut Brücken zu allen Menschen und zwischen CDU/CSU, SPD, FDP und Grünen, die allesamt damit (ob gewollt oder nicht) der Linkspartei den ihr gebührenden Platz zuweisen: im Linksaußen.

Doch Gauck hält auch genügend Abstand zu den etablierten Parteien und wehrt sich entschieden gegen eine Einvernahme seiner Person durch SPD und Grüne. Er könnte – und wahrscheinlich wollte er – Kandidat aller demokratischen Parteien sein. Und hier zeigt sich das eklatante Versagen der CDU-Vorsitzenden Merkel, die ihn noch vor wenigen Wochen mit großartigen Worten in den Himmel hob („Gut, daß es Sie gibt, und hoffentlich bleiben Sie noch lange…“), ihn aber nicht selbst zum Kandidaten vorschlug und auch nicht die Größe hatte, seine Kandidatur zu unterstützen und den Kandidaten Wulff zurückzuziehen. Demaskierend auch, daß Wulff als „Kandidat der CDU/CSU und der FDP“ vorgeschlagen wurde, während SPD-Vorsitzender Gabriel Gauck als „Kandidat aller Deutschen“ vorstellte: Ein freier, unabhängiger Bürger gegen einen (braven) Parteisoldaten.
Gauck ist es zuzutrauen, den Bürgern unseres Landes wieder mehr Selbstvertrauen gegenüber „der Politik“ zu vermitteln. Keine leichte Aufgabe – an der Köhler letztlich gescheitert ist! Gauck hat aber gewiß die nötige Härte, das nötige Selbstvertrauen, „Politik“ und Bürger wieder zusammenzuführen. Er war einer der Väter, Prediger und Organisatoren der Wende von 1989, der ostdeutschen friedlichen Revolution weg vom diktatorischen, verbrecherischen Regime der DDR zur freiheitlichen Demokratie in Deutschland.

Somit steht Gauck für die Gemeinsamkeit der Demokraten gegenüber den Anhängern der Unrechtsherrschaft und für eine Gemeinsamkeit von Ost und West. Das alleine sollte schon Grund genug sein, Gauck zu wählen. Der unvergessene konservative Publizist Johannes Groß schrieb schon 1993 (!) in der FAZ im Hinblick auf die Präsidentenwahl 1994:

„…Joachim Gauck, den ich unverdrossen zum Bundespräsidenten vorschlage, hätte zu allem den Vorzug, daß einige Leute bei ihm nicht einmal zum Antrittsbesuch erscheinen könnten…“.
Der Bürgerrechtler Gauck – ein lebendes Denkmal des Kampfes für Freiheit und Gerechtigkeit – bietet unter allen Kandidaten als einziger die Chance, daß das DDR-Unrechtsregime mit Stasi, Folter und Unterdrückung nicht in Vergessenheit gerät. Er plädiert immer wieder dafür, die Erinnerung daran wachzuhalten.

Christian Wulff wäre gut beraten, dies zu erkennen und seine eigene Kandidatur zurückzuziehen. Wir fragen Herrn Wulff:

• Wenn Sie bereit sind, dem Wohle des ganzen deutschen Volkes zu dienen, dann ziehen Sie Ihre Kandidatur zurück!

• Wenn Ihnen Ihre eigene Karriere nicht das Wichtigste in Ihrem Leben ist, dann ziehen Sie Ihre Kandidatur zurück!

• Wenn Ihnen das Zusammenwachsen der neuen und alten Bundesländer am Herzen liegt, dann ziehen Sie Ihre Kandidatur zurück!

• Wenn Sie nicht schon mit 55 (oder 60) Jahren – unter Fortzahlung Ihres Gehaltes und Beibehaltung der Statussymbole auf Lebenszeit – in Frührente gehen wollen, dann ziehen Sie Ihre Kandidatur zurück!

• Wenn Sie die Lebensleistung – das zutiefst christliche, mutige und freiheitliche Engagement Joachim Gaucks – genau so würdigen wie der größte Teil unserer Mitbürger (und nahezu die gesamte deutsche Presse), dann ziehen Sie Ihre Kandidatur zurück!

• Und wenn Sie statt Ihrer Person Joachim Gauck als Kandidaten zur Bundespräsidentenwahl vorschlagen, dann zeigen Sie wahre Größe!

So ruiniert Merkel die CDU (und Deutschland)

Zu rapide ist der Verfall der beiden Union-Parteien, als dass wir einfach weiter „zur Tagesordnung übergehen“ könnten. Merkels Aussitzen der Probleme zeigt fatale Wirkung: Seit Jahren laufen der CDU die Mitglieder, aber vor allem die Wähler, davon – verprellt von einer Politik, die alle die befremdet, die noch an eine Werte-Bindung glauben. Heute herrscht in der Union eher eine Politik der Beliebigkeit, des reinen Pragmatismus. Man hechelt dem Zeitgeist hinterher – ob bei der „Reform“ der deutschen Sprache, ob bei der „Vergrünung“ des Parteiprogramms, ob bei der Förderung „alternativer Lebensformen“ (gleichgeschlechtliche Partnerschaft, Adoption von Kinder durch Schwule und Lesben) oder bei der Einrichtung neuer Schulformen. Das Bekenntnis zu den (auch!) konservativen Wurzeln der Union, das man in den Sonntagsreden ihrer Vertreter ab und an vernimmt, gleicht eher einer Reminiszenz an längst vergangene Zeiten, die der Moderne weichen mußten. Die Parteivorsitzende der CDU und Bundeskanzlerin Merkel hat auch die letzten Konservativen zuerst ausgegrenzt, dann rausgedrückt: Hohmann, Lummer, Merz und zuletzt Koch. Freiherr von und zu Guttenberg wird der Nächste sein, der ihr zum Opfer fällt. Die nötigen Intrigen laufen schon: Pofallas „Rumpelstilzchen“ gibt einen Vorgeschmack auf das, was Guttenberg bevorsteht. Es sollten wenigstens noch ein paar Konservative in der Union geben; zumindest sollte das Feld nicht kampf- und wortlos den Merkels, Seehofers, Kauders, Pofallas und Gröhes überlassen bleiben. Herr Kauder meint, man brauche auf christliche Wähler der CDU keine Rücksicht mehr zu nehmen, da ihre Zahl ohnehin abnehme. Er muss sich entgegenhalten lassen, dass er damit nicht nur „hier und da treue Wähler irritieren“ wird (Kauder), sondern die CDU zum Abklatsch anderer linker Parteien macht. Da aber sind die Originale authentischer (SPD und Grüne).

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